DER TANNENFALL-ZYKLUS

Eine Metapher für den Niedergang einer alten Zeit und den Beginn einer neuen.

Normalerweise lassen nur Laubbäume im Herbst ihre Blätter fallen. Doch auch Nadelbäume lassen ihre Nadeln fallen, weil sie signalisieren wollen, dass eine Zeit zu Ende geht und eine neue beginnen muss.

Bei Tannen heißt dieses Ende der Zeit »Tannenfall«.

Tannenfall ist bekannt aus:

TANNENFALL. DER ROMAN-ZYKLUS IN VIER TEILEN.

Der Romanzyklus Tannenfall erzählt die Geschichte von vier als Kinder voneinander getrennten Schwestern, die auf der Suche nach einem mysteriösen Tagebuch sind, das den Weg nach Tannenfall weist: einem in den österreichischen Alpen gelegenen, geheimnisvollen Ort, der nur in der Fantasie erreicht werden kann.

»Der Roman-Zyklus „Tannenfall“ ist eine Hommage an die Kraft der Kreativität und ein Beweis dafür, dass die größten Abenteuer oft jene sind, die wir im Inneren.«

Zudem steht der Tannenfall-Zyklus als Metapher für den Niedergang einer alten Zeit und den Beginn einer neuen. Mit der Verschmelzung verschiedener Genres werden zahlreiche Themen aufgegriffen, die uns am Ende dieser alten Epoche begleiten – von der Corona-Krise über das Wiedererstarken des Faschismus bis hin zur Klimakrise und dem Aufkommen künstlicher Intelligenz.

Dabei kann der Leser in den vier Büchern des Tannenfall-Zyklus wählen, welches Buch er lesen möchte, um das mysteriöse Tannenfall zu entdecken.

Wähle deinen Weg nach Tannenfall

DER WEG DER STAATSANWÄLTIN

Marlene Castors Suche nach ihrer Tochter.

»Der erste Schnee« erzählt von dieser Suche. Dabei strauchelt Marlene – und mit ihr der Chronist und wohl auch die Leser – immer wieder auf ihrer Suche nach Halt und findet ihn doch erst, wenn sie die Suche nach Orientierung aufgibt. Gemeinsam mit allen, die sie begleiten, stolpert sie durch das Spiegelkabinett einer fantasierten Reise. Alles versinkt in Marlenes Wahn, doch ist dieser Wahn der einzige Weg, um dort anzukommen, wo die andere Welt beginnt, hinter den augenscheinlichen – augenwischenden? – Regeln der vermeintlichen Realität, hinter dem Gewohnten.

Der erste Schnee

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Herausgeber: Emons Verlag (Oktober  2019)

DER WEG DER KRANKEN

Greta Erdsegens Kampf gegen die neue große Krankheit.

Die an Epilepsie leidende Greta Erdsegen lebt, wie in »Das andere Licht« nachzulesen ist, in einer Nervenheilanstalt in der Nähe von Dresden und macht sich ebenfalls auf die Suche nach der anderen Welt. Dabei mahnt sie vor der großen Krankheit, die sie am Horizont zusammenziehen sieht. Greta sieht darin die Machenschaften der Schwarzen Familie, die mit der Krankheit die »Neue Ordnung« einleiten will. Greta geht nach Tannenfall, um das Heilmittel zu finden, wo sie auf ihre anderen Schwestern trifft.

Das andere Licht

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Herausgeber: Emons Verlag (Oktober 2020)

DER WEG DES FISCHERMÄDCHENS

Dorothea "Tea" Almer wartet am Strand auf ihren Papa.

Dorothea Almer, die mächtige Vorsitzende der Schwarzen Familie, war ein besonderes Kind. In ärmlichen Verhältnissen an der Amalfiküste aufgewachsen, flüchtete sie sich in andere Welten, wenn das Leben um sie herum es nötig machte. Doch sind die Halluzinationen, die sich auch heute noch so echt anfühlen, wirklich nur harmlose Phantasien? Mit dem Ziel, eine erfolgreiche Neurologin zu werden, begibt sie sich immer tiefer in das Gebiet der menschlichen Psyche und stößt dabei auf Wahrheiten, die ihr Leben für immer verändern.

Die verschwundenen Welt

Gebundene Ausgabe: 460 Seiten
Herausgeber: Emons Verlag (April 2022)

DER WEG DER KÜNSTLERIN

Leonoras Khalbergs Weg zum Fährmann.

In der Welt von Elia Khalberg sind Kunst und Bücher tabu. Abgeschieden lebt sie mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin auf einem Maiensäß in den Schweizer Bergen. Als die beiden eines Tages spurlos verschwinden, verlässt Elia notgedrungen ihre selbst gewählte Isolation und begibt sich auf die Suche nach ihnen. Diese führt sie zu den mysteriösen »Tannenfall«Büchern, deren vierter und letzter Teil noch ungeschrieben ist. Elia erkennt, dass sie ihre Familie nur retten kann, wenn sie ihre Überzeugungen aufgibt und den Roman selbst verfasst – eine Geschichte, die erschreckend eng mit ihrem eigenen Leben verknüpft ist.

Die Rückkehr der weißen Hirsche

Gebundene Ausgabe: verborgen
Herausgeber: Emons Verlag (2024)

PRESSE-INFORMATIONEN ZUM AKTUELLEN TEIL VON TANNENFALL.

Das große Finale des Tannenfall-Zyklus

In seinem neuesten Werk »Tannenfall – Die Rückkehr der weißen Hirsche« entführt uns Bernhard Hofer in eine Welt, in der Kunst und Bücher nicht nur verboten, sondern auch gefürchtet sind. Die- ser Roman bildet den eindrucksvollen Abschluss des TannenfallZyklus und erzählt die Geschichte von Elia Khalberg, die nach dem Verschwinden ihrer Tochter und Enkeltochter ihre selbstgewählte Isolation in den Schweizer Bergen aufgeben muss. Ihre Suche führt sie zu den legendären »Tannenfall«Büchern, deren letzter Band noch ungeschrieben ist. Elia steht vor der Wahl: Ihre Familie retten, indem sie ihre tiefsten Überzeugungen über Bord wirft und das letz- te Buch selbst verfasst.

Bernhard Hofer webt ein dichtes Geflecht aus Phantasie und Reali- tät, in dem die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit ver- schwimmen. »Tannenfall – Die Rückkehr der weißen Hirsche« ist nicht nur eine verzweifelte Suche nach verlorenen Liebsten, son- dern auch ein Kampf um die eigene Identität. Mit seiner fesselnden Erzählweise und den lebendigen Beschreibungen der Alpenland- schaft, in denen sich Realität und Imagination der Hauptfigur Elia vermischen, schafft Hofer ein Meisterwerk der Literatur.

Dieser letzte Teil des Zyklus entschlüsselt nicht nur lang gehütete Rätsel, sondern ist auch ein märchenhafter Appell an die Mensch- heit, sich den eigenen Ängsten zu stellen – unabhängig von den Hindernissen, die das Leben bereithält. Durch die Augen von Elia erleben wir, wie der vermeintliche Widerspruch zwischen der Ab- lehnung von Kunst als Bedrohung und der kreativen, phantasti- schen Sicht auf die Welt aufgelöst wird.

Bernhard Hofers »Tannenfall – Die Rückkehr der weißen Hirsche« ist eine Hommage an die Kraft der Kreativität und ein Beweis dafür, dass die größten Abenteuer oft jene sind, die wir im Inneren be- streiten.

Bernhard Hofer
Tannenfall. Die Rückkehr der weißen Hirsche
Roman
Gebunden mit Schutzumschlag Köln: Emons Verlag 2024 Originalausgabe
ISBN 978
3740807115
368 Seiten
€ [D] 20,00 € [A] 20,60

Auch als EBook erhältlich

DIE VORGESCHICHTE

Im Jahre 1914 bekommt der zurückgezogen lebende Bauer Franz Leidemann einen Einberufungsbefehl, um an der Front im Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Er folgt seiner Pflicht und bricht zu Fuß von einem abgelegenen Dorf in der Nähe des Semmerings Richtung Graz auf. Doch der unbeholfene Bauer kommt vom Weg ab und verirrt sich in den steirischen Wäldern. Als er in einer Lichtung eine blaue Blume findet, verändert ihr Duft seinen Geist. Kurz darauf folgt er einem mysteriösen weißen Hirsch und betritt im Wahn eine Welt voller unheimlicher Wesen wie der Königin des sagenumwobenen Nachtvolkes.

In einem Tagebuch hält der völlig verängstigte Bauer seinen Schrecken fest.

Wochen später wird Franz Leidemann in den Wäldern von einem Suchtrupp gefunden und als Deserteur erschossen. Man wirft ihm vor, dass er sich in den Wäldern vor seiner Pflicht verstecken wollte. Nur der k.u.k.-Leutnant Marius Khalberg glaubt an Leidemanns Unschuld und nimmt nach dessen Tod sein Tagebuch an sich.

Nach dem verlorenen Krieg bezieht Marius Khalberg 1919 auf dem Semmering eine alte Villa. Der Nachkomme einer großen einflussreichen Adelsfamilie, der sogenannten Schwarzen Familie, will sich von den neu aufkeimenden Allmachtsfantasien seiner Familie distanzieren, da er fürchtet, sie könnte die Welt erneut in einen Abgrund stürzen. In der gewählten Abgeschiedenheit widmet sich Marius Khalberg dem Tagebuch des Franz Leidemann, das er ihm nach seinem Tod entrissen hatte. Die Geschichten rund um die blaue Blume, den verschlungenen Weg in ein vermeintliches Paradies und um geheimnisvolle weiße Hirsche, die an einer unsichtbaren Grenze zu einer anderen Welt zu wachen scheinen, ziehen ihn immer mehr in den Bann.

Jahre später ist auch Konrad, der heißblütige Sohn von Marius Khalberg, besessen von der Idee, in den Wäldern des Semmerings den Zugang zu einer anderen Welt zu finden. Eine Besessenheit, die ebenfalls auf seine Frau überspringt. Die »Teufelin«, wie Konrad Khalbergs Frau in den umliegenden Dörfern genannt wird, ist überzeugt, dass die Schwarze Familie, deren Teil sie nach der Ehe mit Konrad nun ist, durch einen Zugang zu der anderen Welt und eine mögliche Allianz mit dem Nachtvolk wiedererstarken könnte.

Als die Teufelin, beginnt, ihre eigenen Kinder mittels Kräuter-Experimenten unter Drogen zu setzen, um mit Hilfe der kindlichen Fantasie einen Weg in die andere Welt zu finden und Kontakt zu der Königin des Nachtvolkes aufzunehmen, geht dies Konrad Khalberg zu weit.

Er wendet sich an den befreundeten Arzt, Dr. Merten, und lässt die vier kleinen Mädchen aus Tannenfall, wie die Teufelin die Wälder um den Semmering nennt, entführen, um sie von der Besessenheit seiner eigenen Frau zu retten. Dr. Merten bringt die vier Mädchen schließlich an vier unterschiedliche Orte, wo sie getrennt voneinander aufwachsen, verbunden durch eine gemeinsame, ihnen unbekannte Kindheit.

Vier Mädchen, die getrennt voneinander aufwachsen, weil sie gemeinsam das vielleicht größte Geheimnis der Welt in sich tragen: das Geheimnis vom Übergang in eine andere Welt. Vier Mädchen, die mittlerweile zu vier Frauen herangewachsen sind. Marlene Castor, Greta Erdsegen, Dorothea Almer und Leonora Khalberg. Vier Frauen, vier Bücher, vier Sichtweisen. Vier fest miteinander verknüpfte Geschichten, die jeweils einen anderen Blick in die Welt von Tannenfall liefern.

Er fasste in den Wolfsmantel und holte das Kriegstagebuch hervor. Das Mondlicht fiel durch das Baumsieb auf ihn. Er hatte Mühe, die Buchstaben zu entziffern. Er kramte nach seiner Brille, legte sie auf das Buch. Der Sprung im Glas verwandelte die schwarzen Tintenstriche in Bäche, die über steile weiße Abgründe fielen.

 

Kriegstagebuch
1914–1918
der Familie Franz Leidemann.

Das Lesen strengte ihn an. Er fuhr mit dem Zeigefinger über die alte Schrift und las langsam weiter.

28. Juni 1914. Franz Ferdinand samt Gemahlin ermordet – Pack!

27. Juli 1914. Mobilisierung Österreichs. Bekam Bescheid, fühlte mich geehrt. Meine Frau weinte.

8. August 1914. Einrücken in einer Woche. Muss über Edden nach Süden. Habe kein Geld für die Fahrt. Bin am schnellsten durch die Wälder.

26. August 1914. Habe Angst. Stimmen sie, die Sagen und Legenden? Gott stehe mir bei. Habe nur noch Essen für einen Tag.

3. September 1914. Endlich die Lichtung erreicht. Habe Angst vor der Nacht. Eine blaue Blume gesehen. Wunderschönes Blau. Übelkeit und Kopfschmerzen. Es ist mein Untergang.

3. September 1914 – Nacht. Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name, zu uns komme Dein Reich. Der Staub der Blumen klebt an meinen Fingern. Etwas hebt sich vor mir. Ein neuer Weg. Habe Edden gesehen. Viele Menschen und Türme auf den Bergen. Waldläufer überall. Ich muss zu Kräften kommen. Ich muss klar denken.

4. September 1914. Das Nachtvolk. Es ist überall. Laufe. Laufe.

Franz Leidemann

Bauer